Am Wochenende beteiligen sich wieder ein Großteil der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen am Spektakel zum Weltkindertag am Rheinufer. Ohne die Kinder- und Jugendeinrichtungen wäre der Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule in den letzten Jahren gar nicht möglich gewesen. In allen Diskussionen um die Bildung von Kindern und Jugendlichen wird immer darauf hingewiesen, dass Bildung mehr ist als Schule. Für eine ganzheitliche Bildung benötigt die Schule gleichberechtigte Partner. Ein Partner in den kommunalen Bildungslandschaften sind die Kinder- und Jugendeinrichtungen.
Ohne Not wird nun Unruhe in das Feld der Kinder- und Jugendarbeit hineingetragen. Gerade in diesem Bereich hat Düsseldorf ein umfassendes Berichtswesen über die Wirksamkeit der Einrichtungen. Jährliche Überprüfungen der Ziele einer Einrichtung durch das Jugendamt der Stadt zeigen die Bedeutung der Einrichtungen auf. In den letzten Jahren wurde die Arbeit der Einrichtungen immer wieder von den zuständigen Gremien in Politik und Verwaltung für ihre gute Arbeit gelobt. Der kommunale Kinder- und Jugendförderplan ist bundesweit einzigartig und wird immer gerne zitiert.
Die Kooperation von Jugendarbeit und Schule ist eine Pflichtaufgabe der Einrichtungen, daraus resultiert eine umfassende Kooperation von Kinder- und Jugendeinrichtungen mit den verschiedenen Schulen in dieser Stadt.
Das Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendarbeit ist immer von Veränderungen geprägt gewesen und die Einrichtungen haben sich immer wieder den Herausforderungen gestellt und notwendige Veränderungsprozesse eingeleitet. Auch jetzt gibt es große Umbrüche in der Kinder- und Jugendarbeit aufgrund der Ausweitung der Ganztagsschule. Eine weitere Veränderung kommt auf die Jugendarbeit zu, die Stadt Düsseldorf wächst und gewinnt viele neue Bürger und Bürgerinnen hinzu. Eine Stadt kann sich nicht alleine über das Vorhalten von Kindergartenplätzen als eine familienfreundliche Stadt definieren. Kinder werden älter und ganz schnell zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch in diesem Bereich brauchen wir dringend Angebote für die Familien.
Gerne schmückt sich die Landeshauptstadt mit dem hervorragenden Angebot bei den Düsselferien, dem Olympic Adventure Camp oder dem Weltkindertag. Alle diese Angebote werden von den Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen getragen und könnten bei Schließungen nicht mehr in diesem Umfang aufrecht erhalten werden.
Aber die alltägliche Arbeit im Stadtteil, im Sozialraum ist mindestens genauso wichtig wie die Mitarbeit bei den sogenannten Highlights. Über das Jahr hinweg schaffen die Einrichtungen ein positives Klima für das Zusammenleben in unserer Stadt. In einer Zeit in dem es immer weniger Freiräume für Kinder und Jugendliche in einer Kommune gibt, sollten Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit nicht für einen Kö-Bogen oder den Abriss des Tausendfüßlers geopfert werden.
Die Kinder- und Jugendarbeit verschließt sich nicht vor einer notwendigen Diskussion über Standorte von Einrichtungen und der Sinnhaftigkeit an anderer Stelle in der Stadt tätig zu werden. Dies ist aber eine fachliche Diskussion, die sich in den Fachgremien, der Jugendhilfeplanung und im Kinder- und Jugendförderplan abspielen muss und auch dort sehr detailliert aufgeführt ist.
Es ist äußerst populistisch zu sagen, eine Einrichtung pro Stadtteil reicht. Dies muss man diskutieren dürfen.
Wir empfehlen Herrn Elbers einen ausführlichen Blick in den Kinder- und Jugendförderplan, der einstimmig im Rat der Stadt Düsseldorf verabschiedet wurde.