Austausch, Netzwerken und Fachdiskussionen – Das gab es bei der diesjährigen Konferenz der Großstadtjugendringe vom 04. – 06. Mai.
Von Kiel bis München, von Krefeld bis Chemnitz – 42 Teilnehmer*innen aus 25 verschiedenen Jugendringen, dem deutschen Bundesjugendring (DBJR) und der LAG Jugendringe NRW waren in Düsseldorf zu Gast.
Am Freitag startete das Programm mit einem Grußwort von Ursula Holt-Mann-Schnieder, der Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses und einem Vortrag von Stephan Glaremin, der sich (kritisch) mit der Rolle der Jugendverbände auseinandersetzte und zur Diskussion mit den Teilnehmer*innen anregte. Im Anschluss folgte ein Austausch mit Lars Reisner vom DBJR über die aktuelle jugendpoltische Lage in der Bundesrepublik. Hier wurden besonders auch die laufenden Koalitionsverhandlungen betrachtet.
Unter dem Motto „Mythos Neutralitätsgebot“ begann der Samstagmorgen mit einem Vortrag von Jana Säemann (Universität Siegen). Denn die Debatte darüber, ob ihre Arbeit „neutral“ sein könne oder solle, beschäftigt auch die Jugendverbandsarbeit. Aktuell ist eine Konjunktur von Neutralitätspostulaten zu beobachten, welche vor allem von konservativen bis extrem rechten Kräften vorgetragen werden. Jana Sämann hat in ihrem Input die unterschiedlichen Konnotationen von „Neutralität“ im Bildungskontext beleuchtet sowie die Argumentationslogiken aktueller Neutralitätsforderungen, die vor allem als strategische Versuche der Einflussnahme gewertet werden können, betrachtet. In einem Workshop zum Thema „Nicht neutral – aber wie weiter?!“ am Nachmittag konnten die Teilnehmer*innen die Debatte vertiefen und haben gemeinsam an Strategien im Umgang mit Neutralitätsforderungen gearbeitet. Der zweite Vortag am Vormittag wurde von Jasper Prigge (Rechtsanwalt) zum Thema „Gemeinnützigkeit und politische Bildung. Wie politische darf Bildungsarbeit (noch) sein?“ gehalten. Im Vortrag und der anschließenden Diskussion wurden Fragen betrachtet: Wie sind kritisches Denken und Gemeinnützigkeitsrecht zu vereinbaren? Wie viel politische Einflussnahme dürfen gemeinnützige Vereine ausüben? Wie kann dem Vorwurf einer unzulässigen Einflussnahme begegnet werden? In weiteren Workshops am Nachmittag ging es insbesondere um den Austausch zwischen den Jugendringen. Welche Erfahrungen wurden gemacht? Welche Angebote funktionieren gut? Welche Best-Practices können ausgetauscht werden. Im Fokus standen hier die Themen politische Bildung, Partizipation, Ganztagsschule, Lobbyarbeit sowie Austausch zu den beiden Vorträgen vom Vormittag. Am Sonntagvormittag wurde insbesondere der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag vorbereitet, der im Mai im Leipzig stattfindet.
Herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Vorstände und die Mitarbeitenden der Jugendringe für den Austausch mit euch! Wir freuen uns bereits jetzt schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!