Jugendbündnis für Demokratie

Beschluss vom 16. September 2025

Stand: 28.08.2025
Jugendbündnis für Demokratie
In einer Zeit, in der unsere demokratischen Werte und Prinzipien zunehmend unter Druck geraten, ist es wichtiger denn je, dass wir als junge Generation gemeinsam für eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft einstehen. Seit Jahren ist, sowohl in Deutschland als auch europaweit, ein Zuwachs zu extremrechten Positionen und Parteien zu verzeichnen (sog. Rechtsruck). Diese Entwicklung bedroht die Grundlagen unserer Demokratie und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Die Bundestagswahl hat wieder gezeigt, dass auch in Deutschland die Demokratie durch (extrem) rechte Positionen gefährdet ist. Besonders kritisch sehen die Düsseldorfer Jugendverbände den starken Zuwachs der, als rechtsextrem eingestuften, AfD, die nun zweitstärkste Kraft im Bundestag ist und in Düsseldorf ihr Ergebnis verdoppelt hat. Rechtspopulistische Positionen und Erzählungen sind in der Gesellschaft auf dem Vormarsch und werden normalisiert. Zunehmend wird versucht zivilgesellschaftliches Engagement und Aktivismus gegen Rechtsextremismus zu delegitimieren. Die die „kleinen Anfragen“ zur politischen Neutralität stattlich geförderter Organisation der CDU/CSU im Bundestag als auch der FDP im Landtag NRW im Februar sind weitere Beispiele für die aktuellen Verwerfungen in dem demokratischen Diskurs. Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien stehen mit ihren rassistischen, antisemitischen, queerfeindlichen und antifeministischen Positionen im klaren Widerspruch zu den Werten, die die Jugendverbände vertreten. Diese Organisationen vertreten ein völkisches und autoritäres Weltbild.

Der Jugendring Düsseldorf sieht mit Sorge, dass der Wahlkampf fast ausschließlich von migrationspolitischen Debatten dominiert wurde, während zentrale jugend- und sozialpolitische Themen weitgehend vernachlässigt wurden. Themen wie Bildung, Ausbildungsplätze, Klimaschutz, Wohnraum und soziale Gerechtigkeit sind für junge Menschen von zentraler Bedeutung, fanden jedoch kaum Gehör im Wahlkampf. Stattdessen wurde Migration zum Hauptthema stilisiert, wodurch die AfD die politische Agenda entscheidend mitbestimmen konnte. Diese einseitige Fokussierung hat nicht nur die politische Kultur weiter nach rechts verschoben, sondern auch Ressentiments verstärkt und (rechts-)populistischen Diskursen Raum gegeben. Wir nehmen wahr, dass sich das Diskursklima in Richtung der extremen Rechten verschiebt und Aussagen zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sagbar und salonfähig sind. Diese Diskurse lösen bei vielen betroffenen Menschen Ängste aus – auch Existenzängste. Sie werfen Fragen nach der eigenen Sicherheit in Deutschland auf. Wir als Jugendring Düsseldorf nehmen diese Ängste ernst.

Unsere Demokratie verteidigen
Demokratie ist mehr als nur ein politisches System. Sie ist das Fundament unserer Gesellschaft, in der die Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen respektiert werden und Minderheiten geschützt werden. Doch diese Errungenschaften sind nicht selbstverständlich. Sie müssen täglich verteidigt und gestärkt werden, besonders von uns, der jungen Generation, die die Zukunft und das Zusammenleben gestalten wird.

Gegen den Rechtsruck
Der Rechtsruck in unserer Gesellschaft zeigt sich in verschiedenen Formen: in der Verbreitung von Hass und Intoleranz, in der Stärkung extremistischer Parteien und Bewegungen, und in der zunehmenden Polarisierung der politischen Landschaft. Wenn bspw. queere oder migrantisierte Menschen Angst auf der Straße haben müssen, gefährdet diese Entwicklungen den sozialen Frieden und die Stabilität unserer Demokratie.

Ein Jugendbündnis für Demokratie
Wir rufen daher alle jungen Menschen, Jugendorganisationen und -initiativen auf, sich zu einem breiten Jugendbündnis für Demokratie zusammenzuschließen. Gemeinsam wollen wir:

1. Für Toleranz und Vielfalt eintreten: Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, sozialen oder ethnischen Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuellen Orientierung, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten und Alter respektiert und akzeptiert werden.
2. Demokratische Werte stärken: Wir fördern politische Bildung und das Bewusstsein für die Bedeutung demokratischer Prozesse und Institutionen, insbesondere unter jungen Menschen.
3. Gegen Hass und Hetze vorgehen: Wir treten entschieden gegen jede Form von Diskriminierung und Menschenverachtung ein. Wir setzen uns ein für einen faktenbasierten und diskriminierungssensiblen gesellschaftlichen Diskurs und gegen Desinformation und Populismus.
4. Solidarität und Zusammenhalt fördern: Wir unterstützen Initiativen und Projekte, die den sozialen Zusammenhalt stärken und das Miteinander in unserer Gesellschaft fördern.
5. Jugendliche aktiv einbinden: Wir bieten junge Menschen eine Anlaufstelle und ermutigen sie, sich politisch zu engagieren und ihre Stimme zu erheben, um die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Gemeinsam für eine bessere Zukunft
Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen und zeigen, dass wir bereit sind, unsere Demokratie zu verteidigen und den Rechtsruck in unserer Gesellschaft zu stoppen. Alle von uns können einen Beitrag leisten – sei es durch Engagement in der Zivilgesellschaft, durch Teilnahme an politischen Prozessen oder durch die Unterstützung von Initiativen, die unsere demokratischen Werte stärken.

Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten können – eine Zukunft, in der Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit die Grundlage unseres Zusammenlebens bilden.

Schließt euch uns an!
Gemeinsam können wir den Rechtsruck stoppen und unsere Demokratie stärken. Lasst uns zusammenstehen und für eine Gesellschaft kämpfen, die auf den Werten von Toleranz und Vielfalt baut. Lasst uns das Bündnis gemeinsam gestalten!

Antrag gestellt von