Die Delegierten der Vollversammlung des Jugendringes fordern mit breiter Mehrheit der Mitgliedsverbände einen kommunalen Digitalpakt für die Kinder- und Jugendarbeit.
Digitalpakt Kinder- und Jugendarbeit
Kinder- und Jugendarbeit ist noch nicht adäquat auf die Herausforderungen, die mit der Digitalität im Alltag von jungen Menschen einhergehen, vorbereitet. Es fehlt weiterhin sowohl an der notwendigen digitalen Ausstattung als auch in Teilen an der fachlichen Qualität in den Institutionen sowie der Ausgestaltung der Angebote.
Im 15. Kinder- und Jugendbericht wird aufgezeigt, dass Jugendliche ihr Off- und Online-Leben nicht mehr trennen. Virtuelle und reale Lebensräume vermischen sich.
Jugendliche vernetzen sich über Soziale Netzwerke, pflegen Beziehungen, vergemeinschaften sich und arbeiten an ihrer Identität. Sie suchen nach Unterhaltung, messen sich spielerisch, rezipieren humorvolle Inhalte und treffen auf die Normen, Vorstellungen und Werte anderer Menschen. Sie zeigen die Zugehörigkeit zu Szenen und Nutzen die Formate zur Selbstdarstellung.(6)
Als in Düsseldorf, die „analoge“ Jugendarbeit Mitte März 2020 zum Erliegen kam, zeigten viele Einrichtungen und Jugendverbände schnell kreative Ideen für mögliche Online-Angebote auf. Es zeigten sich aber auch viele Schwächen im Bereich der digitalen Jugendarbeit. Viele Schwächen sind bekannt, vieles lief gut und an manchen Stellen waren wir in Düsseldorf bundesweit in einer Vorreiterfunktion.
Der Fachdialog im Oktober machte aber nochmal deutlich, dass wir uns im Umgang mit vielen digitalen in einem Graubereich der DSGVO bewegt haben.
Es zeigt sich aber auch, dass digitale Jugendarbeit nicht nur eine Frage der Haltung der Mitarbeitenden ist. Wenn man davon ausgeht, dass sich bei Jugendlichen die virtuellen und realen Lebensräume nicht mehr trennen lassen und Jugendarbeit sich an den Lebenswelten der jugendlichen orientieren soll, ist es unabdingbar auch Angebote im Bereich der „digitalen“ Jugendarbeit zu entwickeln.
Weiterhin gehen wir in Düsseldorf davon aus, dass Angebote der „digitalen“ Jugendarbeit zu den Kernaufgaben der Jugendarbeit in Düsseldorf gehören (siehe Kinder- und Jugendförderplan 2021-2025). Aber an dieser Stelle sollten wir in der Jugendarbeit schneller reagieren, als es ein fünfjähriger Förderplan suggeriert. Die Auswirkungen der Pandemie haben dies in den letzten Wochen und Monaten gezeigt.
Von daher fordern wir einen Digitalpakt Kinder- und Jugendarbeit für Düsseldorf. Der Digitalpakt sollte mindestens folgende Punkte enthalten:
- Entwicklung von Standards zur digitalen Ausstattung der Jugendeinrichtungen und der Jugendverbände (ehrenamtliche Jugendarbeit) mit Hardware (pädagogische Tablets, Handys, Rechner etc., Wlan/Lan-Ausstattung in der Jugendarbeit)
- Entwicklung von Standards/Vorgaben zur digitalen Ausstattung mit Software bzw. Apps
- Fragen der DSGVO miteinbeziehen
- Fragen der Medienkompetenz
- Fortbildung der Mitarbeiter*innen
- Medienschutz
Pressekontakt:
Achim Radau-Krüger
Geschäftsführer
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