Räumlich getrennt und trotzdem zusammen – Jugendverbände sind weiter bunt und engagiert

  • Treffs, Beratung, Kreativität gehen weiter
  • Neue Online-Angebote, u.a.: Jugend checkt Stadtbezirk 8 online
  • Auflistung zahlreicher Jugend-Angebote
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Wir lassen die Düsseldorfer Jugendlichen nicht allein. In der Corona-Krise haben sich Jugendverbände und Jugendeinrichtungen schnell umgestellt. Treffs, Gruppenstunden, Beratung und Kreativangebote gibt es weiterhin – und zwar mit verschiedenen Online-Werkzeugen.

Der Jugendring Düsseldorf und seine Mitgliedsverbände sind seit dem 16. März 2020 beinahe vollständig im Home Office. Seitdem vernetzen sie sich dort täglich telefonisch, per E-Mail und mit Online-Chats und gestalten in enger Absprache ein engagiertes und gewohnt buntes Angebot für die Jugendlichen.

„Es sind schwierige Zeiten für die Jugendverbände, aber wir bieten den Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Online-Angeboten gegen die Langeweile. Der Jugendring Düsseldorf unterstützt seine Mitgliedsorganisationen bei allen Fragen in dieser Zeit. Wichtig ist es, dass wir als Jugendverbände auch weiterhin handlungsfähig sind. Natürlich würden wir in den Osterferien lieber mit den Kindern und Jugendlichen in unsere Freizeiten fahren oder Düsselferien vor Ort in den Einrichtungen anbieten, aber es wird auch in der Ferienzeit weiter Angebote im Netz durch die Verbände und Freizeiteinrichtungen geben. Zur Zeit planen wir spezielle Angebote“, sagt der Geschäftsführer des Jugendrings Achim Radau-Krüger.

 

Jugendliche in Krisenzeit an Politik und Demokratie beteiligen – zwei konkrete Angebote des Jugendrings

Das nächste Angebot hat die Servicestelle Partizipation vorbereitet. Das Kooperationsprojekt von Jugendring Düsseldorf und Jugendamt Düsseldorf ermöglicht Jugendlichen, bei wichtigen Entscheidungen mitzusprechen. Am 2. April, 15 bis 17 Uhr, geschieht das mit „Jugend checkt Düsseldorf“ zum ersten Mal online über einen Zoom-Workshop. In dem Programm sollen Jugendliche ihren Stadtbezirk analysieren, gute und nicht so gute Orte suchen und Verbesserungswünsche an die Stadt formulieren.

Nora Hippchen von der Servicestelle erklärt: „In diesem ersten Online-Workshop werden Fachkräften verschiedene Methoden vorgestellt, mit denen junge Menschen ihren Stadtteil erkunden können. Das eigentliche Workshop-Programm wurde so abgewandelt, dass die Methoden auch online gut vorgestellt werden können. Außerdem werden zwei Termine angeboten, damit die Gruppe etwas kleiner ist.“ Hippchen ist es wichtig, jetzt für die Jugendlichen da zu sein: „Wir von der Servicestelle Partizipation halten es gerade in dieser Krisenzeit für unbedingt notwendig, dass junge Menschen an politischen Entscheidungen beteiligt werden und erfahren, wie demokratische Prozesse ablaufen.“ Am 28. April folgt der zweite Online-Workshop. Die Termine und der Zugang sind bei den Terminen zu finden.

Die Angebote des Jugendrings und seiner Verbände leben üblicherweise von dem persönlichen Treffen und dem individuellen Austausch. „Natürlich ist es eine Herausforderung ein Angebot in so kurzer Zeit als Onlineformat neu zu planen, es birgt jedoch gleichzeitig auch ganz neue Möglichkeiten“, sagt Julia Ruebisch aus dem Team der Bildungsarbeit beim Jugendring.

Sie hat bereits am vergangenen Wochenende das erste Online-Angebot gemacht: In einem Workshop tauschten sich Jugendliche zur Kommunalwahl 2020 aus. Sie sammelten gemeinsam Ideen für den Düssel-O-Mat, der wie der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung funktionieren wird. Er soll Erstwähler*innen einen Überblick über die Parteien und deren Positionen geben.

Ruebisch sieht die Chancen, die so ein Online-Angebot bietet: „Wir haben etwa, dank der Zugänglichkeit von zuhause aus, auch Teilnehmer*innen erreichen können, die sonst aufgrund der Anfahrt gar nicht gekommen wären. Trotz räumlicher Distanz hatten wir ein tolles Gruppengefühl und spannende Ergebnisse.“

 

Überblick an Online-Angeboten für Jugendliche in Düsseldorf

Das Düsseldorfer Jugendportal youpod.de – auch ein Angebot des Jugendrings – informiert Jugendliche in einem Special unter www.youpod.de/corona über das Virus, bereitet Informationen, die vor allem Düsseldorf betreffen, jugendgerecht und verständlich bei sich und seinen Kanälen auf und recherchiert wichtige Fragen der Zielgruppe, die so woanders nicht beantwortet werden.

youpod.de bietet in Düsseldorfs einzigem großen Jugend-Event-Kalender aber auch eine Übersicht über viele Angebote von Jugendverbänden und Jugendeinrichtungen, die es nur zur Zeit des Corona-Virus gibt:

  • Die Evangelische Jugend bietet vor allem mit Zoom[1] und Discord[2] zwei Vernetzungsmöglichkeiten an: Unter discord.gg/uaRMkex gibt es das ejd-Café.
  • Per Zoom lädt das ejuzo – Evangelische Jugendzentrum in Oberbilk am 2. April, 13 Uhr zum ejuzo-Café ein.
  • Das E-Sport- und Gaming-Jugendzentrum GG lädt bei Discord zu Play-Alongs, Live-Podcast, Streams zu Game-Journalismus oder Gametalk ein.
  • Die evangelischen Freizeiteinrichtungen T-Punkt und PH-Treff bieten zahlreiche Online-Treffs oder Video-Chats an. Das Jugendzentrum im Hinterhof nutzt außerdem Instagram für Informationen, Rätsel und lustige Inhalte – speziell für Corona-Zeiten.
  • Bei der Katholischen Jugend bietet die Offene Tür Wersten täglich Beratung per Telefon und E-Mail an.
  • Die Freizeiteinrichtung St. Matthäus stellt bei Instagram Apps, Rezepte, Tutorials, Bastel- und Mal-Ideen gegen die Langeweile bereit.
  • Die beim Jugendring organisierten Pfadfinder bieten virtuelle Gruppenstunden über Discord und Skype[3] an.
  • Das PULS, das Jugendzentrum für junge Lesben, Schwule, Bi, Trans* und Friends, berät Jugendliche per Telefon oder E-Mail weiterhin und postet online wichtige Anlaufstellen für familiäre Krisen.
  • Die DGB-Jugend erinnert bei Instagram daran, dass Auszubildende jetzt geschützt werden müssen.
  • Die Bezirksschüler*innen-Vertretung schaut sich in den sozialen Medien an, wie Schulen in der Krise agieren.
  • Der Jugendrat Düsseldorf nutzt die Plattform für die Vernetzung mit den Düsseldorfer Jugendlichen, dessen gewähltes Gremium er ist. Er informiert, ruft zu Solidarität auf und beteiligt sich an Challenges.
  • Auch städtische Jugendeinrichtungen und freie Träger erinnern ihre Besucher*innen daran, dass sie immer noch für sie da sind. Das Jugendinformationszentrum zeTT berät per E-Mail und Telefon zu Anträgen, Hilfen und in allen Lebenslagen.
  • Das Z4 postet bei Instagram Sportübungen für zuhause.
  • Der Jugendclub Ammerweg gibt dort kreative Tipps von Origami-Anleitungen bis zu selbstgemachten Masken.
  • Video-Chats und Online-Sprechstunden gibt es jede Woche mehrmals beim Mädchentreff Leyla.

 

In nur wenigen Tagen haben die Jugendverbände und Jugendeinrichtungen ihre Angebote umgestellt, um für Jugendliche auch weiterhin da zu sein und sie in diesen Zeiten nicht allein zu lassen.

Neben diesen kreativen Angeboten gehen die Planungen für Veranstaltungen nach dem 19. April 2020 und für Freizeiten in den Sommerferien weiter. Damit bleiben wir für alle Eventualitäten gut vorbereitet.

 

[1] Plattform für Online-Videokonferenzen, für den Nutzer kostenlos

[2] Onlinedienst für Chat, Sprach- und Videokonferenzen, ursprünglich aus der Gaming-Szene, kostenlos

[3] Onlinedienst für Chat, Sprach- und Videokonferenzen, kostenlos

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