Beschlüsse

Von den Delegierten der Vollversammlung am 06.12. beschlossen wurde:

WM 2022 Boykott?!

Antragsteller: evangelische jugend düsseldorf

Beschlusstextvorlage:
Der Jugendring Düsseldorf kritisiert die Entscheidung der FIFA die WM 2022 in Katar stattfinden zu lassen. Sportlicher Wettbewerb soll dazu dienen, dass Menschen sich wertschätzend messen können und die Verständigung zwischen Nationen, Kulturen und Teams gefördert wird. Keinesfalls darf sportlicher Wettbewerb instrumentalisiert werden um undemokratische Prozesse, Strukturen, Staaten und Institutionen zu legitimieren, aufzuwerten und (finanziell) zu fördern. Aus diesem Grundverständnis heraus und den grundsätzlichen Werten und Überzeugungen des Jugendrings Düsseldorf folgend, ist es für den Jugendring Düsseldorf nicht verantwortbar, die WM in Katar mit Veranstaltungen in der Form zu begleiten, wie es bei den bisherigen EMs und WMs üblich war.

Der Jugendring Düsseldorf sieht die Notwendigkeit, nicht nur seinem Bildungsauftrag nachzukommen und Menschen einen Zugang zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der WM zu ermöglichen, sondern auch das Bedürfnis nach gemeinsamem Erleben von Sport-Großveranstaltungen ernst zu nehmen und entsprechende Angebote zu gestalten.Daher ermutigt der Jugendring Düsseldorf die Mitgliedsverbände Aktionen und Projekte die zur WM 2022 durchgeführt werden, konsequent zur Auseinandersetzung mit den kritischen Themen hinsichtlich der Vorbereitung und der Durchführung der WM in Katar zu nutzen. Zu den kritischen Themen zählen unter anderem die Verletzung von Menschenrechten in Katar, die soziale Ungleichheit in Katar, die Korruption in Katar und in der FIFA und die Auswirkungen auf das Klima. Darüber hinaus nimmt der Jugendring Düsseldorf eine bisher unkritische öffentliche Auseinandersetzung des DFBs mit der Austragung der WM in Katar wahr. Sie fordert auch im DFB eine kritische öffentliche Auseinandersetzung, die in einem Boykott der deutschen Fußballnationalmannschaft enden sollte.

Gleichzeitig ermutigt der Jugendring Düsseldorf Medien und Journalisten dazu, die WM nicht nur als reines Sportevent zu kommentieren und zu feiern, sondern die kritischen Punkte konsequent zu benennen und so einem Bildungsanspruch gerecht zu werden.Der Vorstand des Jugendrings wird beauftragt zu prüfen in welcher Form das Anliegen in die Gremien getragen werden kann, in denen der Jugendring Düsseldorf vertreten ist. Außerdem wird der Vorstand gebeten, den Dialog und die Vernetzung mit anderen Akteur*innen der Gesellschaft (z.B.Fortuna Düsseldorf, #boycottqatar2022) zu koordinieren und zu evaluieren, wie Unterstützung möglich ist.

Links:

https://www.boycott-qatar.de/aufruf/
https://www.sportschau.de/investigativ/katar-wm-gastarbeiter-streiks-100.html